Der Audio-Aktor

Irgendwie konnte ich nicht widerstehen. Ich habe mir den Audio-Aktor von WHD gekauft (AM 840). (Das Gerät wird schon länger nicht mehr hergestellt und ist nur noch zeitweise bei e-Bay im Angebot.)

Was kann man damit machen? Man kann mehrere Audio-Quellen entgegen nehmen und auf vier Zonen in mono (stereo 2 Zonen) schalten. Für jede Zone lässt sich die Quelle wählen und die Lautstärke einstellen.

Ich möchte damit vier Bereich beschallen: Terrasse 1, Terrasse 2, Essen und Wohnen. In allen Bereichen habe ich Mono-Lautsprecher installiert, die für den Alltag völlig ausreichen (für audiophilen Hörgenuss haben wir im Wohnzimmer eine zusätzliche Ausstattung).

Die Hardware

Neben dem Aktor AM 840 muss ein Trafo her, der diesen mit 24V versorgt. Außerdem braucht man für jede Zone einen Verstärker. Ich habe mich für einen HiFi Raspberry Pi als einzige Audio-Quelle entschieden – auch dieser braucht eine Stromversorgung (5V).

Teile

Dimensionierung des 24V Netzteils: Audio-Aktor 200 mA + 4x 800 mA = 3200 mA -> 4200 mA

Dimensionierung des 5V Netzteils: 2400 mA lt. Pi-Anleitung

Es bietet sich an, alle Geräte auf einer Hutschiene zu installieren. Das habe ich mal probiert. Das Bild zeigt ein frühes Stadium beim Testen. Später habe ich es dann professionell verkabelt (Dank an meinen Freund Frank für die Anleitung).

Den Audio-Aktor habe ich entsprechend des mitgelieferten Schaltplans mit dem Netzteil und den Verstärkern verbunden. Der KNX-Bus wird wie üblich angeschlossen.

Für das Audio-Signal habe ich nur einen Eingang belegt und hier das Signal aus dem Klinkenstecker des HiFiBerry verbunden. Da ich den Audio-Aktor auf Mono betreibe, muss man entweder aus dem Stereo-Signal auf elektrischem Wege ein Mono-Signal machen oder später per Software das entsprechend konfigurieren.

Die Hutschiene selbst konnte ich zentral festschrauben, mit 230V versorgen (für die beiden Netzteile) und von dort aus die Verstärker mit den Lautsprechern verbinden.

AM 840 installation

Das Bild zeigen eine Vorstufe der endgültigen Installation.

Die KNX-Konfiguration

Bei der KNX-Konfiguration vergebe ich für fast alle Funktionen eine Gruppenadresse. Bei der Quellenauswahl belasse ich es bei der absoluten Variante und die Feineinstellungen (Höhen, Bass, Mitten) sowie den Zonenruf lasse ich aus.

AM 840 KNX Adressen

Die Grafik zeigt Beispielhaft für die ersten beiden Zonen die Adresszuordnung. Beim Schalten nehme ich eine weitere Adresse, um alle gleichzeitig ein- bzw. auszuschalten. Das kann ich gut benutzen, wenn ich im Haus ganze Bereiche ausschalte (Licht und nun auch den Ton).

Auf eine Wippe meines SmartSensors lege ich die Regelung einer Audio-Zone, d.h. sie verhält sich ähnlich eines Dimmers: Ein/Aus und lauter/leiser sind auf die Wippe gelegt. So kann man die Lautstärke bequem im Raum regeln.

Der Homeserver

Im Homeserver habe ich eine Sequenz hinterlegt, die beim Verlassen des Gebäudes abgearbeitet wird. Unter anderem ruft diese eine Reihe von Szenen auf, um Dinge im Haus auszuschalten. Ich ergänze diese Sequenz um eine Szene, die alle Audio-Zonen ausschaltet.

Ich verwende den Gira Homeserver. Dort sieht das dann etwa so aus:

HomeServer Audio Szene

Außerdem richte ich im Homeserver eine „Rückruf-Funktion“ ein. Das ist vergleichbar mit einem REST-Call (nur eben proprietär), sodass der Raspberry PI die Chance hat, den KNX-Aktor einzuschalten. Im Prinzip handelt es sich um einen Web-Call, bei dem der Homeserver auf einem Port lauscht. In diesem Fall muss er nicht einmal Parameter auswerten, sondern jeglicher Web-Call wird akzeptiert. Allerdings muss der Call von einem akzeptierten Gerät bzw. einer vordefinierten IP-Adresse kommen.

HomeServer Zone einschalten

Die Sequenz „Audio-Zone 3 Ein“ macht alles Notwendige, um die Zone einzuschalten. Ich rufe an dieser Stelle eine Sequenz auf, damit ich alle Arten von Aktionen kombinieren kann.

Die Software

Als Software verwende ich ShairPort-sync. Ich habe die Software nach der Anleitung installiert und es ging sofort. Ich dem Empfänger noch einen guten Namen gegeben und als Ausgabe meine HifiBerry-Hardware konfiguriert. Damit konnte es schon losgehen.

Als Ergänzung habe ich noch ein Script eingeführt, dass eine Zone beim Start eines Streams aktiviert. Bei uns ist das der Essbereich, weil wir dort am häufigsten Musik hören. Andere Zonen lassen sich einfach dazu schalten.

Der Ausblick

Einige Dinge fehlen noch:

  • Bisher kann man nur per AirPlay Musik abspielen. Als nächstes möchte ich unsere Standard-Radiosender, Audio-Dateien oder Playlists, die auf einem Fileserver liegen ebenso abspielen.
  • Die Konfiguration des Raspberry Pi möchte ich noch nach Ansible übertragen, damit ich in einem Jahr noch weiß, was ich da eigentlich konfiguriert habe.